~Wasserfall~

CF: Chiyokos Haus

So kam ich also an. An diesem Wasserfall. Das Rauschen beruhigte mich und ich setzte mich in das Gras, das am Fluss grenzte, der von dem Wasserfall stammte. Ich verfoltge einzelne Streifen des Wassers, bis sie irgendwo hinein mündeten. Niemand war weit und breit zu sehen. Ich streckte mich ein Mal durch und gähnte kräftig. Wieso wurden Katzen immer so schnell müde? Damit musste ich wohl Leben.
"Was solls~"
Säuselte ich vor mich hin und kratzte mich an meinem linken Katzenohr.

Ich wanderte nun seit einer Stunde in der Gegend herum. Da hörte ich das Rauschen und Aufprallen des Wassers und wurde neugierig. Ein Wasserfall. Ich ging dort hin und traf auf jemanden. Ich hatte sie vielleicht schon mal gesehen. Oder? "Hallo?"

Als ich eine Stimme vernahm, schreckte ich hoch und sah mich um.
"Hu?"
Als ich ein Mädchen mit langem, wunderschönen, schwarzem Haar erkannte, fing ich an zu lächeln. Ich ging einige Schritte vor, hielt aber mindestens 2 Meter Abstand vor ihr. Bis jetzt war ich noch nie so verschlossen gegenüber Fremden?! In meinen Gedanken zuckte ich die Schultern. Ich schwieg einige Sekunden, ehe ich auch sie begrüßte.
"Hallo~"
Mehr brachte ich jedoch nicht hervor.

"Ähm... Ich bin Raven und du?", sagte ich kühl und schwang meine Haare aus dem Gesicht. Mein Blick war kühl. Ich bin ein Vampir. Sie hat keine Angst vor mir. Ich lächelte sie nicht an, wie ich es sonst immer tat.

Ihre Ausdruckslose Miene, so wie sie drein sah, machte mir zu schaffen. Ich räusperte mich kurz, als sie mir ihren Namen in Erwähnung zog. So wollte ich mich auch vorstellen.
"Ich heiße Chiyoko!"
Antwortete ich ihr, obwohl ich dachte, dass sie keine Antwort von mir hören wollte. Zumindest kam es mir nur so vor. Sie schien recht eingebildet. In diesem Moment wusste ich auch nicht so recht, was ich von diesem Mädchen halten sollte!

"Du hast keine Angst vor mir. Das ist seltsam. Aber es freut mich." Jetzt lächelte ich. Ich freute mich, dass sie keine Angst zeigte. Mein Verhalten wurde wieder normal. Ich wollte ihr weder Angst machen, noch, dass sie mich nicht mochte. Ich lächelte immer weiter. Es war ein echtes Lächeln. Sie kam mir sympatisch vor.

Sofort wurde sie symphatischer: als sie mir ihr Lächeln präsentierte. Sofort lächelteich zurück. Ihre Aussage verwunderte mich ein wenig. Natürlich war sie ein Vampir! Einige hatten natürlich Angst vor diesen Wesen. Ich hatte jedoch ziemlich viel in meiner Vergangenheit mitgemacht. So lernte ich Dämonen näher kennen. Vampire waren nicht ganz anders als sie. Ich hatte zwar keine Angst, doch dieses Bedrohliche, das solcher Art an Geschöpfen ausstrahlten, liesen mich dennoch schaudern.
"Angst?! Nein!"
Ich grinste sie ein wenig verlegen hat.
"Hm, es kommt mir vor, als seiest du anders, als all die anderen Vampire, die ich kenne. Du kommst mir... netter vor! Trotzdem! Schön dich kennen zu lernen."
Vielleicht könnten wir uns anfreunden?!

Ich freute mich riesig, dass sie keine Angst hatte. "Ja... Ich bin anders als die meiner Art. Aber ich kann anders sein..." Ich stockte. Dann lächelte ich verlegen. Das sah zwar nicht richtig echt aus, aber ich bemühte mich. "Komisch, dass wir uns noch nie gesehen haben." Ich machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Nun konnte sie meine scharfen Eckzähne sehen. Mein Lächeln sah bedrohlich aus, wenn ich näher trat, aber sie sagte ja, dass sie keine Angst hatte.

Ich schluckte und versuchte keinen komischen Gesichtsausdruck hinzulegen, als sie meinte, dass sie auch eine andere Art hätte.
"Hm... ja, das stimmt. Eigentlich hätten wir uns auch irgendwie früher begegnen können!"
Meinte ich dann nur darauf und fing dann an, darüber ein wenig nach zu grübeln. Sie kam mir näher und ich versuchte, ein Schlucken zu unterdrücken. Doch sie war mir keine Gefahr. Zumindest erhoffte ich dieses. Nun, da ich mich trotz all dem nicht zu fürchten wagte, behielt ich meine Miene.

"Mhm..." Ich legte den Kopf leicht schief und sah sie an. Ich war emotionslos und versuchte das zu verändern. Manchmal wollte ich normal wirken. Dem war jetzt so. Mein Lächeln sah zwar bedrohlich aus, aber naja. Sie sollte irgendetwas sagen. Ich hatte keine Lust von mir aus, irgendetwas zu erzählen. Ich hielt es nicht für nötig.

Nach ihrem 'Mhm' kehrte Stille ein. Diese bedrückte mich und ich wollte ein Gesprächsthema eröffnen. Ich sah sie an. Da fiel mir etwas ein.
"Wie hast du deine Kindheit erlebt?"
Diese frage musste ich unbedingt beantwortet bekommen haben. Denn wen ich über meine Kindheit nachdachte, musste es doch irgendwie spannend sein, die Geschichte eines anderen zu hören?!

"Sie war... Nicht so schön." Meine Augen wurden emotionslos. Meine Kindheit war ein einziges Stück Dreck gewesen. Dauernd Streben um Macht. Wer besser war. Ich erinnerte mich daran, wie ich gegen meine Schwester kämpfte. Es war nicht schön gewesen. Ich war jung und naiv. Und ziemlich jung für einen Vampir. Ich kaute auf meiner Unterlippe herum und mein Blick driftete ab.

Ihre einzelnen Worte besagten mir, dass sie anscheinend nicht viel über ihre Vergangenheit erzählen wollte. Sollte ich noch mal nach fragen? Nein! Das würde mir wahrscheinlich nur einen neuen Feind einhandeln... Vielleicht belies ich es jetzt lieber so, obwohl ich schon gerne gewusst hätte, was da so los gewesen war.
"Meine war auch nicht gerade zuckersüß..."
Ich wollte ihr irgendiwe bestätigen, dass sie nicht alleine war, was schlimme Kindheiten anbetrifft. Ich senkte meinen Kopf und sah zum Boden. Ein Seufzen lies ich hören.

"Wie war denn deine?", fragte ich und schloss die Augen. Mein Atem war kälter als sonst. Ich spürte mein Herz nicht mehr. Ich senkte meinen Kopf etwas und wartete auf ihre Antwort. Ich würde ihr nicht mehr über meine Vergangenheit verraten. Das erzählte ich niemanden.

Ich schluckte erneut. Mein Vergangenheit!!! Am liebsten währe ich gar nicht auf die Welt gekommen! Doch trotz allem wollte ich davon erzählen.
"Als ich kleiner war, lebte ich noch gemeinsam mit meinen Eltern... Gemeinsam mit meiner Familie. Doch eines, was us irgendwie außeinander hielt, war die Wesenaufteilung. Wir alle waren Nekos... mein Vater jedoch war ein Dämon! Wir hatten ein kleines bescheidenes Haus in dem Reich der Nekos. Eine lange Zeit lebten wir in Frieden. Nichts desdo Trotz, musste ich hart trainieren um mich wehren zu können. Dies tat ich aber nicht und vernachlässigte mein Können. Eines Tages, da wurde unsere kleine Famile angegriffen. Währlos standen wir da. Dämonen brachten uns in ihr Reich. Sie wollten meinen Vater und seine Kinder. Darunter auch ich. Sie wollten, dass wir auch zu ihrer Art an Geschöpfen überliefen und unser Neko da sein aufgaben. Wie sie das anstellen wollten, wusste ich auch noch nicht so recht. Meine Mutter jedoch vernachlässigten sie. Es war für mich eine lange Zeit. Ich musste alles hart ran nehmen. In dieser Zeit, fing ich an zu trainieren und ging über meine Grenzen hinaus. Ich wusste, ich musste uns irgendwie befreien. Ich hatte viele Versuche unternommen. Doch alle waren fehlgeschlagen! Doch dann... dann passierte das, was ich hätte nie zu befürchten gewagt: Ein Mann, maskiert und mit einem schwaren, langem Umhang brachte uns aus diesem grausigen Land hinaus. Wer unser Retter war, wissen wir bis heute nicht. Wir kamen zurück in das Nekoreich und waren wieder bei unserer Mutter. Doch mein Vater hatten wir bis zum heutigen Tage nicht mehr gesehen. Ich hatte oft diesen einen Gedanken, dass mein Vater, unser Retter im Reich der Dämonen sein könnte. Doch auch oft hatte ich Bezweiflungen daran! Naja~ das war meine Geschichte!"
Wenn ich über mein Vergangenheit nachdachte, fühlte ich mich immer so leer und ich vermisste meinen Vater. Mir blieb ein Klos im Hals stecken und ich hatte das Gefühl, dass ich gleich zu Heulen anfangen würde.

Ich sah sie mitfühlend an. "Jemanden zu verlieren, der einem wichtig ist... ist hart!", sagte ich mitfühlend. Ich war ein Stück größer als sie und deshalb nutzte ich das, indem ich mich ganz leicht in die Knie hockte. Mein Lächeln verschwand nicht. Es freute mich, dass sie mir ihre Vergangenheit offenbarte.

Ich nickte bei ihren Worten und ich spürte, dass meine Augen feuchter wurden. Eine kleine Träne bahnte sich den Weg entlang meiner Wange hinab. Ich schluckte und wischte mit meinem linken Handrücken meine Augen ab. Ich atmete ein Mal kräftig ein und dann wieder aus.
"Und du willst mir sicher nichts über deine Vergangenheit erzählen? Ich will dich ja zu nichts zwingen und ich würde es auch nicht schlimm finden, würdest du etwas dagegen haben- doch es würde mich interessieren, wie deine Kindheit so war!"
Erst jetzt bemerkte ich, dass sie etwas größer war als ich. Als ich sie sich hinkniete, wanderte ich mit meinem zu dem Wasserfall.

"Na gut... Ich werde es dir erzählen. Du musst wissen, dass ich nicht gern über meine Vergangenheit rede und sie noch nie jemanden erzählt habe." Ich machte eine Pause. "Ich habe eine große Schwester. Ihr Name ist Case. Sie war von Anfang an besser als ich. Sie zog mich damit auf. Ich fühlte mich unfair behandelt. Meine Eltern schienen sie mehr zu lieben als mich. Das war schrecklich für mich. Als ich dann älter war, reichte es mir und ich trainierte immer weiter meine Kraft und meine Schnelligkeit. Bis ich entdeckte, dass ich mit Feuer umgehen konnte. Es ist mein Element. Ich lernte es zu kontrollieren. Nach etwas längerer Zeit, forderte ich meine große Schwester zu einem Duell. Meine Eltern und meine Schwester konnten es nicht glauben, dass ich als Teenager es wagte, meine große Schwester herauszufordern. Ich erledigte sie in einem langen Kampf. Sie war am Boden zerstört und hasst mich dafür. Sie ist abgehauen. Jetzt will ich sie suchen."

Ihre Geschichte berührte mich. Wie konnte ihre Schwester ihr nur sowas antun?! Aber andererseits konnte ich nicht verstehen, weshalb sie ihre eigene Schwester zu Grund und Boden bekämpft hat. Eine Familie die Nicht zusammen hält! Sowas konnte ich nicht ertragen. Manchmal wünschte ich mir, solchen Personen in ihren Situationen zu helfen.
"Ich verstehe..."
Sagte ich nur, da mir nichts anderes einfiel.

Ich lächelte traurig. "Man hatte mir beigebracht, kalt zu sein. Stark zu sein, in Zeiten der Not. Wut und Hass zu kontrolieren. Doch niemand hatte mir begebracht, wie es ist zu lieben oder zu mögen. Es hieß immer: Du musst deiner Familie Ehre bringen. Ein Vampir ist nicht so klein und zerbrechlich! So wie du! Du musst tausend mal besser sein. Genauso wie deine Schwester, nimm dir doch mal ein Beispiel an ihr. Verdammt noch mal!" Ich schluckte. "Das sagte Mutter immer zu mir, wenn ich mich bei ihr über meine Schwester beschwerte." Ich hasste mein Leben. Es war erbärmlich. Das redete ich mir immer ein. Ich konnte nur wieder froh sein, wenn meine Schwester wiederkam. Dann würden meine Eltern auch wieder freiwillig mit mir reden. Zumindest hoffte ich das!

Ich bemerkte ihr Lächeln, dass viel Sorge in ihre Leben verriet. So lauschte ich weiterhin ihrer Geschichte. Dieser große Mitleid fing an mich zu plagen und in solchen Momenten, wünschte ich mir einfach nur emotionslos zu sein. Ich dachte nun daran, dass mein Vater schon lange den Tod gefunden haben könnte. Welches Schicksal ist ihm wohl widerfahren? Ich setzte mir ein Lächeln auf, das genauso so traurig wirkte, wie das ihres.
„Bestimmt kommt deine Schwester wieder zurück!“
Ich wollte ihr nichts weis machen, doch Hoffnung zuzusagen, sollte angeblich helfen?!

"Wenn das so einfach wäre", seufzte ich und schloss die Augen. Nach ein paar Sekunden der Stimme machte ich meine Augen wieder auf und sie waren kalt. Emotionslos. Mein Lächeln verschwand. Ich seufzte und legte ihre eine Hand auf die Schulter. "Das Leben ist nur dann gerecht, wenn man es verdient."

(sorry, dass ich solange nicht mehr on war >.< hatte kein I.net mehr ._.)

Ich folgte mit meinem Gesicht ihrer Hand, bis sich diese auf meiner Schulter nieder lies. >Das Leben ist nur dann gerecht, wenn man es verdient< ... anscheinend nahm sie alles sehr ernst, was sie tat. Ich hingegen blieb still. Meine Unterlippe kräuselte sich leicht und ich nagte mit meinen Zähnen darauf.
"Hach..." Machte ich kurz und knapp.

(Macht nichts!)
Ich seufzte. Ich hasste es, wenn sich mein Schicksal begann zu ändern. Aber was sollte es schon machen? Mein Leben könnte sowieso nicht schlimmer werden. Für manche mag es nicht schlimm sein, seine Schwester zu verlieren, aber für mich war es schrecklich. Ich hatte sie im Kampf besiegt. Ich hatte sie übertrumpft. Aber was hatte ich davon?! Nichts! Sie ist gegangen und hasst mich jetzt! Ich seufzte erneut. Es gab so wenig Leute, die mich mochten und ich hatte ein Familienmitglied vertrieben. Meine Eltern waren sauer auf mich. Das war auch verständlich.